Portrait der Künstlerin Karin van der Molen
Karin van der Molen (Niederlande) ist eine der beiden Kunstschaffenden, die im August 2021 die ersten Objekte auf dem Kunstpfad Kirrweiler realisieren werden.
Von 1992 – 1994 hat Karin van der Molen Kunst an der Freien Akademie der Künste in Den Haag studiert. Seit 1995 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Angefangen hat sie als Malerin. Seit etwa 10 Jahren konzentriert sie sich zunehmend auf umwelt- und ortsspezifische Kunst. Dies hat ihrer künstlerischen Arbeit eine neue Richtung gegeben und zu ihrer Teilnahme an vielen internationalen Ausstellungen geführt. Nicht nur in Europa (Niederlande, Dänemark, Belgien, Schweden, Deutschland, Frankreich, Ukraine, Polen, Italien) sondern auf der ganzen Welt (Japan, USA, Süd Korea, China, Iran, England, Mongolei) hat sie bereits große Objekte und Installationen realisiert. Die Stationen ihrer Kunstobjekte lesen sich wahrlich wie eine Weltreise!
Sie nimmt sich Zeit, um den Ort, an dem das Kunstwerk entstehen soll, zu erforschen und zu erleben. Ihr Ziel ist es, den „Eingang“ zum Ort zu finden und darauf eine künstlerische Antwort zu formulieren. Ihre Kunstwerke fallen auf, passen sich aber gleichzeitig der Umgebung an.
Das zentrale Thema ihrer Kunst ist die Beziehung des Menschen zur Natur. Ursprünglich kommt sie aus der Stadt und lebt in einer urbanen, digitalen, globalen Welt. Seit sie sich der Notwendigkeit bewusst wurde, sucht sie die Verbindung zur Natur. Mit ihren Objekten versucht sie sich und andere zu verführen, die Natur auf eine neue Weise zu sehen und zu „betreten“. Sie möchte die Vorstellungskraft der Betrachter ermutigen, verstärken und intensivieren und sie gleichzeitig dazu einladen, sich für ihre Umgebung zu öffnen.
Die Materialien für ihre Arbeiten befinden sich meist in der Nähe der Arbeit. Die Verwendung von Naturmaterialien war für sie zunächst eine Entdeckung und ein Weg, ihre Beziehung zur Natur noch weiter zu vertiefen. Inzwischen haben ihre Arbeiten neue Ideen und Visionen entfacht, die sie wiederum dazu veranlasst, auch nicht-natürliche Materialien in ihre Arbeiten zu integrieren.
Bei dem Objekt Kamiyama Kintsugi verwendet sie z.B. keine Naturmaterialien, sondern Alltagsgeschirr der zeitgenössischen Bewohner von Kamiyama. Zur Skulptur wurde sie durch die Präsenz der menschlichen Kultur in den Bergen und Wäldern von Shikoku inspiriert, wo Pilger und andere Reisende in den vergangenen Jahrhunderten viele (heilige) Gegenstände hinterlassen haben. Hunderte von kleinen Steinbuddhas sowie kleine Opfergaben in Bechern und Schalen sind entlang der gewundenen Bergpfade verstreut, als Erinnerung an eine alte Tradition und Zivilisation.
Der Stapel von Reisschalen bezieht sich auf diese Opfergaben, die die Japaner den Naturphänomenen wie Bäumen, Flüssen und Bergen zu geben pflegten.
Karin van der Molen hat die Bewohner von Kamiyama eingeladen, auf ihrem Berg anwesend zu sein, indem sie einen Teil ihres eigenen Geschirrs zur Skulptur beisteuerten. Indem sie ihre Schalen, Tassen und Teller verwendet, zollt sie ihrer Art des Zusammenlebens mit der Natur, die das Dorf umgibt, Respekt.
Auch für Kirrweiler hat sie ein Objekt entworfen, das sich in die Umgebung einfügt und mit dem sich die Kirrweilerer Bürger identifizieren können. Mehr dazu berichten wir in der übernächsten Ausgabe des Nachrichtenblattes.
Nächste Woche berichten wir über Roger Rigorth, der zweite Künstler, der im August 2021 ein Objekt auf den Kirrweiler Kunstpfad realisieren wird.
Die Eröffnung des Kunstpfads Kirrweiler ist für den 5. September 2021 geplant.
Der Kunstpfad wird bisher unterstützt vom Kultursommer Rheinland Pfalz, dem Bezirksverband Pfalz, der Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung und der Gemeinde Kirrweiler. Weitere Unterstützer:innen sind erwünscht und notwendig.
Weitere Infos finden Sie unter: www.kirrweiler.kunstpfade.de
Text: i-Punkt Kirrweiler