Rückblende: Am 10. Juni wurden in Kirrweiler die drei Jungstörche Leon, Calvin und Florian von Christian Reis, Aktion Pfalzstorch, die in Bornheim beheimatet ist, beringt. Dem Experten, der Störche in der ganzen Südpfalz beringt, fiel dabei auf, dass das Nest über die letzten Jahre wegen des regelmäßigen neuen Eintrags von Nistmaterial durch die Elternvögel gewaltig groß und sehr schwer geworden war. Er empfahl deswegen, es teilweise abzutragen. Am Samstag sind Freiwillige vom Heimat- und Kulturverein Kirrweiler diese Arbeit angegangen.
Mit reichlich Material und Handwerkszeug ausgestattet, begaben sich Punkt 13 Uhr Michael Muffang, Daniel und Katharina Beck in luftige Höhen von gut 20 Metern über dem Boden. Fachmännisch wurden sie gesichert von Peter Breitner von der Höhenrettung aus Maikammer. Eine Menge Holz, darunter auch Rosenstöcke und auffallend viele Rebstöcke, was für eine Weinbaugemeinde nicht unbedingt verwunderlich ist, trugen die Drei schichtweise vom gut 75 Zentimeter hohen Storchennest ab. Aber nicht nur Äste und Zweige befanden sich in dem Horst: Herausgefischt wurden auch Federn, Handschuhe, Plastikstücke, einzelne Knochenteile und reichlich organisches Material, das über all die Jahre Zeit hatte, zu kompostieren und einen eigenen Duft zu entwickeln!
Unterstützt wurden die Freiwilligen von Karl-Heinz Beck und Stefan Eichhorn, die alles über zwei Leitern und das Treppenhaus nach unten trugen und in einen bereitgestellten Karren kippten, den Stefan Eichhorn anschließend mit dem Traktor zur fachgerechten Entsorgung zum Grünabfalllagerplatz fuhr.
Um etwa anderthalb Kubikmeter Nistmaterial wurde das Storchennest, das durch seine große Last bei einem Sturm zu Problemen hätte führen können, von den freiwilligen Helfern in zwei Stunden erleichtert. Es ist jetzt noch etwa 30 Zentimeter hoch – und damit bezugsfertig für Störche im nächsten Jahr.
Die Ortsgemeinde bedankt sich bei den freiwilligen Helfern und dem Heimat- und Kulturverein Kirrweiler für ihren Einsatz.
Text: Rainer Rausch, Rheinpfalz (gekürzt)
Bild: Eva Ahrens