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Aktion Südpfalz Biotope: Ersatz für verlorenes Laichgewässer

Hoffnung für die Amphibien nach zwei Durstjahren am trockengelegten „Nickelsee“ – jetzt besteht sie wieder nach Abschluss der Baggerarbeit zur punktuellen Eintiefung.

Die Gemeinde Kirrweiler, mit ihrem Bürgermeister Rolf Metzger und Mitstreitern aktiv in der Aufwertung von kommunalen Biotopen, wollte dem traurigen Schicksal des auf behördliche Anordnung trockengelegten „Nickelsees“ in der Nähe der Autobahn begegnen.

Weil das 7.000 qm große und 3 m tiefe Rückhaltebecken über zig Jahre hinweg dauerhaft mit Grabenwasser befüllt wurde, widersprach dies dem eigentlichen Bestimmungszweck und wurde verboten, auch weil Naturschützer im Raum Neustadt das daraufhin fehlende Wasser im östlichen Saualimentgraben beklagten.

Wie man die Sache auch wendet, zuletzt nutzten quasi illegal 4 Paare der seltenen Zwergtaucher und die Bläßhühner, Teichhühner, Enten das künstlich unterhaltene Gewässer, auch die Flussuferläufer trieben sich hier herum, wo es von den Amphibien bis zu den Wasserinsekten allerhand Leben gab.

Die Aktion Südpfalz-Biotope der NVS NaturStiftung Südpfalz versprach sich eine Lösung zumindest für die Amphibien mit der Anlage temporär angebotener Laichtümpel. Die Gemeinde Kirrweiler stimmte den Plänen zu, die auch wasserrechtlich genehmigt werden mussten. Jetzt, nach drei Tagen Baggerarbeit mit etwa 1.000 cbm Aushub, können sich die bis zu 1 m eingetieften, neuen Becken mit Regenwasser füllen, das auch aus dem gesamten Gelände zulaufen soll. Auch entstehendes Hochwasser im Saualimentgraben wird an der Drossel bestimmungsgemäß in das Regenrückhaltebecken einfließen.

Die planenden und betreuenden Leute von der Aktion Südpfalz-Biotope freuen sich zusammen mit der finanzierenden Gemeinde über die gelungenen Arbeiten, die erfahrungsgemäß immer mit Unwägbarkeiten hinsichtlich Untergrund, Massen, Maschinen und Wetter behaftet sind.

Mit kurzen Weidegängen von Schafen und Ziegen soll der drohenden Verbuschung begegnet werden.

Eine stattliche Erdkröte hat tatsächlich zwei Jahre inmitten des trockenen Weinberggeländes ausgeharrt. Nicht vergeblich. Die Zwergtaucher werden aber nie mehr ihre Triller und Balzkämpfe vortragen.

Text: Kurt von Nidda, Aktion Südpfalz Biotope