Kirrweiler bildete mit St. Martin, Maikammer und Diesesfeld die 5. Haingeraide. Seit Jahrhunderten wurde der Wald gemeinschaftlich genutzt. Die „Haingeraiden“ entstanden wahrscheinlich im 7. Jahrhundert und waren Rechte auf Nutzung von Wald, Weide und Jagd. Die Fürsorge für die Erhaltung und geordnete Nutzung der gemeinsamen Waldflächen zwangen die Bewohner dazu, kraft ihres Selbstverwaltungsrechts in Geraidesachen Verordnungen zu erlassen.
Nach der franzözischen Revolution brach die alte Ordnung zusammen und es vollzogen sich tiefgreifende politische und soziale Veränderungen. Im Jahr 1823 wurde der Haingeraidewald unter den beteiligten Dörfern aufgeteilt. Zur Erinnerung an diese Teilung wurde auf dem Kanzelfelsen eine noch heute gut erkennbar Inschrift eingehauen.
In den Zeiten bis nach dem 2. Weltkrieg war der Wald mit seinem Holz wesentlicher Bestandteil für die Eigenversorgung der Bürger. Mit Kühen, und wer besser gestellt war mit einem Pferd, galt es mitten in der Nacht einzuspannen, stundenlang zu fahren, Holz zu machen und beladen den weiten Weg bis in die Nacht zurückzulegen.
Auch heute ist der Wald für die Gemeinde von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Konjunkturell bedingt sind die Überschüsse aus dem Holzverkauf schwankend, unterstützen aber immer wieder die Gemeindekasse. Heute wird der Wald immer mehr als positiver Klimafaktor und Wasserregulator eingeschätzt und die Waldbewirtschaftung darauf ausgerichtet. Auch für die Naherholung und den Fremdenverkehr hat der Wald einen hohen Stellenwert. Das nicht mehr als Försterwohnhaus benötigte Forsthaus Breitenstein (im Elmsteiner Tal gelegen) konnte die Gemeinde zum Zwecke der Einrichtung einer Waldgaststätte veräußern. Ein Gewinn für den Fremdenverkehr ist auch die Wiederinbetriebnahme des „Kuckucksbähnel“ an bestimmten Sonntagen im Sommer.
Der Kirrweiler Wald lädt immer wieder zum Wandern ein. Ausgangspunkte für kurze bis längere Wanderungen sind der Parkplatz am Hüttenbrunnen oder an der Lolosruhe im Edenkobener Tal, der Parkplatz an der Totenkopfhütte oder am St. Martiner Landschaftsweiher. Die Anfahrt zum Forsthaus Breitenstein im Elmsteiner Tal führt über den Totenkopf. Das Forsthaus ist Ausgangspunkt für kurze und längere Wanderungen und liegt am Jakobspilgerweg, der in diesem Abschnitt von Lambrecht nach Johanniskreuz führt.